Abendessen im Forest Camp

Eisfahnen an Grashalmen am Machapucharé

Eisfahnen an Grashalmen am Machapucharé

Erste Aussicht Morgens im High-Camp

Erste Aussicht Morgens im High-Camp

Tag 4 meines Treks über den Mardi Himal Trek im Annapurna Gebiet neigte sich dem Ende, ich war wirklich am Ende und wollte nur noch Abendessen. Am frühen Morgen waren ich und mein Guide Dipak um 5 Uhr auf knapp 3600m im Mardi Himal High Camp aufgestanden und haben uns im Schatten der Berge bis zum Sonnenaufgang auf 4300m hochgearbeitet um dort ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen.
Wir waren bisher auf dem Trek fast alleine gewesen. So blieb es auch. Beim Abstieg begegneten wir den fünf Australiern und Britten, die gerade im High Camp angekommen waren und noch etwas die Route für den nächsten Tag erkunden wollten. Am Vortag hatten wir sie auf dem Weg vom Forest Camp zum High Camp überholt, als sie im Low Camp ihre Zelte aufschlugen. Den Rest der Zeit blieben wir wieder alleine. Zurück im High Camp nahmen wir eine stärkende Mittagsmahlzeit zu uns, packten unsere Rucksäcke und traten den weiteren Abstieg zurück zum Forest Camp (2430m) an.

Upper View Point am Mardi Himal

Upper View Point am Mardi Himal

Uns überholte nur der Träger der das High Camp belieferte und gerade wieder auf dem Weg zurück zum Low Camp war um seine zweite Tour an diesem Tag zu laufen. Wie auch immer sie diese Leistung vollbringen: Chapeau! Er trat gerade seinen Aufstieg wieder an, als wir im Low Camp ankamen. Wahnsinn, was alles bewegt werden muss, damit die Touristen nicht verhungern. Die britischen und australischen Camper waren noch extremer Unterwegs. Für mich und meinen Guide, brauchten wir keine Träger. Wir konnten unsere Dinge noch transportieren bzw. von den Vorräten die durch Träger transportiert wurden „leben. Die Camper waren in einem riesigen Tross unterwegs. Die Faustregel dabei gilt, so erklärte mir Dipak: 1 Tourist = 2-3 Träger. Es mussten ja Zelt, Essenszelt, Proviant, Schlafsäcke, Isomatten und noch viel mehr transportiert werden. Dem entsprechend kamen die 5 mit 12 Trägern und einem Guide daher.

Forest Camp mit Dusch- und Toilettenhäuschen in der Mitte

Forest Camp mit Dusch- und Toilettenhäuschen in der Mitte

Wir stiegen also weiter vom Low Camp bis zum Forest Camp ab, wo wir schon am Tag 2 übernachtet hatten. Gerade so vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das Camp. Ich natürlich am Ende, mein Guide frohen Mutes. Ich durfte auch sogleich die „Eimerdusche“ verwenden (mit heißem Wasser vom Ofen) und wusch gleich noch etwas Wäsche, während ich schon mal nass war und mir sowieso den Hintern abfror. Die Kleidung trocknete ich am zentralen Ofen im Gemeinschaftsraum.

Schatten

Schatten

Während ich nun so dort saß und in der Speisekarte blätterte und versuchte mein Abendessen aus der großen Vielfalt auszuwählen, sagte mir Dipak, das ich aufhören könnte zu suchen. Er hatte schon ausgewählt. Es sollte Hühnchen-Suppe werden. Ich schaute ihn nur verdutzt an. Wie sollte das den gehen? Auf der Speisekarte war weit und breit kein Fleisch zu sehen und Hühnchen somit auch nicht. Ich schaute ihn also mit großen, fragenden Augen an und rechnete schon mit einer Tütensuppe, die er an mir vorbei geschmuggelt und mit auf den Berg gebracht hatte.

Aber ich wurde des besseren belehrt. Passend zum Anlass des Bruder-und-Schwester Festes waren Gäste aus dem Tal bei der Gästehaus-Familie und da bot sich eine Hühnersuppe an. Rasch wurde mir erklärt, das sie frisch sein würde. Ich hatte es schon fast geahnt, da gackerte es schon laut in der Küche nebenan und kurz darauf verstummte es. Es sollte also wirklich eine frische Suppe werden. Das liebe Huhn, das ich am Tag zuvor morgens noch beobachtet hatte, durfte dran glauben. Hochtrainiert wie es war, so wurde mir versichert, sollte es auch besonders gut schmecken.
Ich bekam also eine frische Suppe mit Huhn; Huhn in Stücken. Das beste Fleisch soll am Knochen sein, aber Knochen mit etwas Fleisch, ließ sich dann doch schwer essen, also gab ich einfach mein bestes das Fleich zu finden und genoß umso mehr die Suppe außen herum.

Kurz darauf verabschiedete ich mich gesättigt und aufgewärmt in mein Bett. 700 Höhenmeter hoch und 1800 Höhenmeter runter auf knapp 16km Laufstrecke haben mich dann doch hingerafft. Gute Nacht!

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