Erfurt – In die Sonne, fertig, los

Mich hat der Entdeckungsdrang in Deutschland gepackt und Erfurt bot sich als Ziel an. Zentral gelegen, gut zu erreichen und mit Sehenswürdigkeiten gespickt. Ein ideales Ziel für einen Tagesausflug, auch das Wetter zeigte sich von seiner schönen Seite. Was mir gleich aufgefallen ist; Erfurt hat entweder zu viele Menschen, die Eis mögen oder zu wenig Eisdielen. Bei diesem Wetter an Eis zu kommen, endete für viele in langen Schlangen und etwas warten.

Schlange am Eiscafé

Schlange am Eiscafé

Ich wollte es besonders schlau machen und setzte mich in ein Eiscafé. Es war wohl wirklich zu heiß. Mein Eisbecher schmolz in nur wenigen Minuten nur dahin. Was man noch so an einem schönen Tag in Erfurt machen kann – einfach weiterlesen!

Der Geschichte frönen

Ein Tagesausflug bei schönstem Sonnenschein lädt natürlich zum Draußen-Verweilen ein. Da spielen Museen eher eine nebengeordnete Rolle. Wer dennoch nicht die Finger von Geschichte lassen kann, der findet für jeden Geschmack ein Museum, wie zum Beispiel Stadt- und Kunstgeschichte.

Orgel der Predigerkirche

Orgel der Predigerkirche

Werden die Tage wärmer, kann aber ein Besuch in den Kirchen und dem Dom eine kleine Erfrischung darstellen. Erfurt besitzt prächtige Kirchen und bekam im Mittelalter den Spitznamen „Thüringisches Rom“ für seine Vielzahl an Kirchbauten. Während die Barfüßerkirche im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde und heute als Mahnmahl dient, so sind die Predigerkirche und das Duo des Mariendoms und der St. Severi Kirche wirkliche Schmuckstücke in Erfurt. Letztere thronen auf dem Domberg und überblicken die Altstadt. Auf den Domstufen lässt es sich in der Sonne aushalten und dem geschäftigen Treiben auf dem Domplatz frönen.

Mariendom und St. Severikirche

Mariendom und St. Severikirche

Die kleinen Gassen erkunden

Wer den Domplatz vom Bahnhof aus erreicht hat, ist schon durch einige Straßen und Gassen gelaufen, konnte schon so manches Prachtstück an Architektur bewundern und die frische Luft genießen. Die Altstadt von Erfurt lädt regelrecht zum Entdecken ein.

Thüringer Staatskanzlei

Thüringer Staatskanzlei

Verlaufen kann man sich nicht, man findet immer wieder zu einem bekannten Ort oder zu einer Kirche zurück. Es ist aber für mich immer wieder eine Freude in einer Stadt ohne Plan unterwegs zu sein und plötzlich parallel zur Krämerbrücke zu stehen oder die Waagegasse hinauf und hinunter zu laufen und die Schönheiten der Stadt zu bewundern. Der Fischmarkt mit dem Rathaus, die Krämerbrücke, die ihre Fachwerkskunst nicht nur auf der Straße, sondern auch über Wasser beweist und dem Wenigemarkt sind natürlich die Höhepunkte in der Stadt. Es lohnt sich, die Marktstraße zu verlassen und in den Seitenstraßen auf Tour zu gehen.

Krämerbrücke

Krämerbrücke

Den Hunger stillen

Was macht man gegen den kleinen und großen Hunger in Erfurt? Ich finde, auch wenn ich sie vielleicht  lange nicht gegessen habe, dass eine Thüringer Rostbratwurst sehr passend zur Hauptstadt Thüringens passt. Wenn der Hunger dann aber doch etwas größer sein sollte, so bieten sich die kleinen Restaurants in der Stadt an. Ich habe in zwischen Predigerkirche und Domplatz viele kleine, nette Restaurants gefunden, die für jeden Hungertyp, von schnell bis groß, alles haben. Einfach mal vorbeischauen und in der Sonne genießen. Wer dann noch etwas für das Abendbrot zu Hause braucht, der kann sich auf dem Domplatz mit frischem Obst und Gemüse, Käse, Wurst und Brot versorgen. Und falls dann noch ein Geburtstag ansteht, findet man hier auch noch einen Strauß Blumen.

Rose am Angerbrunnen

Rose am Angerbrunnen

Den Klängen lauschen

Eine versteckte aber unüberhörbare Besonderheit ist das Glockenspiel am Bartholomäusturm. Um 10, 12 und 18 Uhr erklingen für einige Minuten die 60 Glocken. Ich bezeichne es mal als versteckt, denn ohne das Wissen über Ort und Zeit geht man an diesem Turm auf dem Anger meist nur vorbei. Er selbst kann sich nicht verstecken und ragt 35 Meter über die Stadt. Das zu den größten Glockenspielen Deutschlands gehörende Ensemble spielt wunderbare Melodien und zu besonderen Anlässen und Konzerten leutet ein Carilloneur höchst persönlich die Glocken.

Bartholomäusturm

Bartholomäusturm

Die Beine hochlegen

Nach langen Stunden auf den Beinen oder einfach nur zum Ausruhen zwischendurch eignet sich der Hang zwischen Domplatz und der Zitadelle Petersberg. Von hier aus hat man einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt.

Erfurter Domplatz

Erfurter Domplatz

Die Zitadelle liegt auf Augenhöhe mit dem Mariendom und der Sankt Severikirche über den Dächern der Stadt und ich finde es ehrlich gesagt viel schöner auf den Mauern. Der Aussichtspunkt auf der Bastion Philipp ist mein Favorit für einen Ausblick auf die Stadt und lädt zum Sonnenbaden ein.

Den Tag genießen

Hauptbahnhof von Erfurt

Hauptbahnhof von Erfurt

Noch bevor die Sonne untergeht, streife ich wieder zurück zu meinem Ausgangspunkt, dem Hauptbahnhof. Es war eine wahre Freude Erfurt zu erkunden und meinem Schatten zu folgen. Wer mehr von der Stadt sehen möchte, sollte sich aber optional einen Tag mit schlechtem Wetter wünschen, damit man auch mal ein Museum betritt und den Tag nicht in der Sonne verschläft oder im Eiscafé verbummelt. Ein sehr wahrscheinlicher Ausgang in Erfurt bei Sonnenschein.

Schatten in Erfurt

Schatten in Erfurt

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