Ein kleines Büchlein und ein Bleistift: wichtiger Teil meiner Ausrüstung für jede Reise. Dieser Anteil Retro kann mir keiner nehmen und es hat sich als treuer und hilfreicher Begleiter erwiesen. Ob nun im Dschungel ohne Strom, als Ice-Breaker in Konversationen, in Retroperspektive zu meinen Reisen oder als schnelles simples Mittel sich zu verständigen, es ist überall dabei. Ich kann alles im Hostel lassen, aber das Notizbuch ist immer dabei.
Die „Technik“
Seit langem nutze ich ein kleines Notizbuch mit der genialen Eigenschaft: es kann Nass werden und nichts passiert. Die Schrift verschwimmt nicht, das Buch löst sich nicht auf und es ist stabil. Mittlerweile habe ich eine kleine Sammlung von jeder Reise, ob lang oder kurz. Ich liebe es, da ich es immer in der Hosentasche trage und selbst Schweiß oder Regen es nicht stört. Der Nachteil bzw. vielleicht auch Vorteil, es ist nur mit Bleistift beschreibbar. Kugelschreiber schreiben nicht auf dem Papier und selbst Rotwein perlt vom Papier ab. Außerdem ist das Buch von „Rite in the Rain“ schön gelb und fällt leicht auf.
Diese „Offline-Lösung“ ist immer einsatzbereit und schnell gegriffen. Leider leuchtet sie nicht.
Der „Tag“
Zu aller erst, ist das Notizbuch mein Tagebuch, wo ich in kurzen Sätzen den Tag auf Papier banne, meine Kosten notiere und die Unterkunft für die Nacht vermerke. Ich bin dabei etwas eigen und schreibe von hinten nach vorne. Dazu drehe ich das Notizbuch einfach um. Das mache ich, da ich den anderen Teil von vorne für alle anderen Notizen verwende und sich das Tagebuch somit nicht in die Quere kommt.
Das „Praktische“
Die ersten Seiten bereite ich immer vor meiner Reise vor und ergänze sie dann gegebenenfalls. Ich notiere ganz vorne immer meine Daten, damit es bei Verlust oder bei einem Notfall mir von Nutzen ist. Auch einen Notfallkontakt notiere ich gleich auf der ersten Seite, gefolgt von wichtigen Telefonnummern, wie den von Botschaften, dem Auswärtigen Amt, meiner Krankenkasse (und der Versicherungsnummer), meiner Bank mit Sperrnummern der Kreditkarten.
Die weiteren Seiten sind meinen Flügen und Transfers vorbehalten. Hier notiere ich alle wichtigen Daten wie Flugdaten und Bus- oder Zugzeiten.
Das „Soziale“
Unter Reisenden verbringt man viel Zeit miteinander und tauscht sich aus. Mal geht es um die coole Tour durch den Traum-Nationalpark, mal um eine Restaurant-Empfehlung. Der Informationshandel ist eins der wichtigsten Güter auf Reisen und so stehen diese bei fast jedem Gespräch im Mittelpunkt. So habe ich meine meisten Reisen begonnen. Ich habe Abreisende regelrecht interviewt, was man machen kann, wie man von A nach B kommt, wo man gut übernachten kann und selbst die schlechten Erfahrungen habe ich notiert, damit ich sie nicht noch einmal mache.
Mein Notizbuch ist voll von Adressen, Empfehlungen, Kontakten, handskizzierten Karten und Wegbeschreibungen. Ich klemme manchmal auch eine Visitenkarte zwischen die Seiten um den Kontakt weiterempfehlen zu können. Wer es in mein Notizbuch schafft, kann sich sicher sein, das ich ihn als Referenz auf meiner Reise nutze, das Hostel oder die Tour empfehle.
Selbst das moderne Smartphone kann das nicht leisten und wenn ja, dann kompliziert und langsam.
Der „Plan“
Meine Reisen sind von Spontanität geprägt. Also ändern sich auch meine Reisepläne oft. In meinem Büchlein erarbeite ich mir Pläne von A bis F um meine Optionen abzuwägen und mein Zeitgefühl nicht völlig zu verlieren. Man kann das natürlich auch auf einem Bierdeckel machen, aber auf mein Notizbuch passe ich um Welten mehr auf.
Das „Backup“
So schön, wie mit Daten auf dem Handy, kann man natürlich kein Backup machen. Ich mache einfach Fotos von den Seiten und lade sie in die „Cloud“. Dort sind sie sicher, falls der Begleiter mir wirklich entgleiten sollte.
Der „Countdown“
Ich habe noch knapp 7 Wochen bis zu meiner Abreise. Damit dieses kleine Detail nicht im Stress untergeht, darf es sich geehrt fühlen, auf meiner To-Do-Liste gelandet zu sein und schon fast fertig zu sein.
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