Die Kunst der ersten Orientierung

Flughafen Kuala Lumpur

Flughafen Kuala Lumpur

Willkommen im Abenteuer!

Ankunft am Ziel der Träume oder zumindest am Flughafen, Busterminal oder Bahnhof! Aber wie kommt man weiter? Ich meine jetzt nicht „wie“ mit dem Bus oder dem Taxi, sondern wie man sich schnell zurecht findet: sieben Punkte und kreative Orientierungstipps für neue Städte und Länder.

Ich erinnere mich noch gut an meine Ankunft in Buenos Aires. Ohne Stadtplan, ohne eine Idee wo ich überhaupt mit der Fähre gelandet bin und wo ich hin muss, geschweige den wo ich hin möchte. Eine schwierige Situation und ich muss sagen, die Stadt hat es in sich: riesig und ein Stadtplan von dringender Notwendigkeit. Alles auf einmal, wie es nun meist so ist: neue Regeln und Gesetze, neue Währung, neue Sprache, neue Stadt, „neu-alte“ Tricks, neue Ticketsysteme in den öffentlichen Verkehrsmitteln, anderes Preisniveau, kein Kleingeld und vieles mehr.

Jedes Thema für sich ist meist schon schwierig genug. Nun kommt noch dazu, man hat Gepäck, ist meist müde von einer langen Anreise, hat keine Unterkunft und wird in einigen Regionen der Welt sofort von einer Horde Taxifahrer oder Hotelagenten abgefangen.

Meine sieben Phasen für eine geordnete Ankunft:

1. Beschäftige dich kurz mit der neuen Stadt oder dem Land

Stadtpläne von Kathmandu

Stadtpläne von Kathmandu

Es ist nicht nötig, ganze Reiseführer zu studieren, aber meist kann man von Mitreisenden schon vor der Abfahrt oder noch auf der Fahrt Informationen zum Ankunftsort sammeln. Andere Reisende geben gerne Tipps zu ihrer Unterkunft und der Stadt. Manchmal haben sie sogar noch einen Stadtplan einstecken, den sie nicht mehr brauchen.

Ich notiere mir alles in einem kleinen Notizbuch, das ich immer bei mir trage. Ich habe auch schon meinen Reiseführer ausgeliehen und im Gegenzug für hilfreiche Tipps in Form von Notizen auf den Seiten gebeten.

Taxifahrer und Einheimische haben ein Auge dafür, dass man neu in der Stadt ist und unsicher. Ein Grundwissen wo man hin möchte, ist daher ideal.

2. Versuche nicht Abends oder Nachts anzukommen

Muscat bei Nacht

Muscat bei Nacht

Der Stressfaktor ist bei Dunkelheit immer höher und eine Orientierung im Dunkeln unweit schwerer. Wenn man in die Situation kommt und eher auf Sicherheit bedacht ist, sollte man in diesem Fall eine Unterkunft reservieren und gegebenenfalls ein Taxi zum Zielort nehmen. Ich irre ungerne durch unbekannte Städte, wo ich noch kein Gefühl für die sicheren und unsicheren Ecken habe.

3. Sortiere deine Gedanken vor der Ankunft

Was sind die wichtigen Dinge, die du bei der Ankunft beachten musst. Mache dir vor der Ankunft dazu Gedanken. Nichts ist schlimmer als im Chaos deine Sachen zu packen, Dinge im Vordersitz liegen zu lassen und dann aus dem Gefährt zu stolpern und dich erst mal sammeln zu müssen.

4. Plane ausreichend Zeit ein

Nichts stresst mehr als einem engen Zeitplan hinterher zu rennen. Reisen ist kein Wettlauf und so sollte man auch reisen. Ob man nun 30 Minuten länger zum Zielort braucht oder nicht spielt selten eine Rolle. Mit ausreichend Zeitreserven kann man den nächsten Punkt wirklich beherzigen.

5. Atme nach deiner Ankunft erst mal tief durch

Bahnhof in Sri Lanka

Bahnhof in Sri Lanka

Von A nach B zu fahren oder fliegen ist anstrengend und der Ankunftsort meist ein pures Chaos: Menschen irren umher, Händler bieten ihre Ware an und Agenten drängen sich auf, irgendwo ist dein Gepäck. Nun kommt der wichtigste Teil: tief durchatmen und Ruhe bewahren. Hast du alles zusammen, Gepäck und Reisebegleiter, halte kurz inne und stelle dich abseits. Lasse kurz den Stress absinken und organisiere dich.

6. Organisiere dich in Ruhe

Bevor du auf die Straße trittst, solltest du alles wichtige zusammen und griffbereit haben. Damit meine ich Geld, Tickets, Stadtplan und ähnliches und als wichtigstes einen Plan selbst.
Sinnvoll erachte ich folgende Punkte:

  • Hebe schnellstmöglich Geld in Landeswährung ab oder tausche Geld um
  • Kaufe dir etwas kleines und „töte“ den größtmöglichen Schein und horte das Wechselgeld (Sei dir bewusst, das du dir damit keine Freunde machst. Aber Kleingeld ist enorm wichtig! Probiere immer Scheine schnellstmöglich klein zu bekommen und gibt das Kleingeld nicht ohne Kampf her.)
  • Organisiere dir einen Stadtplan (Tourist-Info / fotografiere Wandpläne einfach ab / hole dir von „Abreisenden“ einen Stadtplan, sie brauchen ihn sowieso nicht mehr)
  • Informiere dich über deinen Standort und die Verkehrsmittel „vor der Tür“
  • Halte Adressen griffbereit und schaue schon einmal wo sie auf der Karte liegen
  • Gehe nochmal auf Toilette

Verstaue alles, was du nicht brauchst in deinem Gepäck und reduziere dein „Gepäckchaos“ auf ein Minimum. Sei dir bewusst, was du als nächstes willst. In vielen exotischen Ländern wirst du im nächsten Schritt überrannt. Deshalb spreche dich mit deinen Mitreisenden und dir selbst über die nächsten Schritte ab: Wo wollt ihr hin? Welches Verkehrsmittel möchtet ihr nutzen? Wie viel seit ihr bereit zu zahlen?
Es soll sogar Reisende geben, die sich geheime Zeichen ausmachen, damit man nicht in der Verhandlungsfalle landet. Lasse in dieser Phase keinen ohne deine Aufforderung in deine Nähe. Die Phase gehört dir und du kontrollierst diese Phase. Lehne alle Gespräche und Verhandlungen ab. Erst wenn du alles zusammen hast, kannst du zu Punkt 7 wechseln.

7. Arbeite deinen Schlachtplan ab

Busstation in Pokhara - Ankunft im Chaos

Busstation in Pokhara – Ankunft im Chaos

Nun bist du bereit für die letzte Phase: Abenteuer ahoi!

Hast du weitere Tipps für eine stressfreie Ankunft?

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